Bilder

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Meine Gastschwester Uriah und ich

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Garten von unserem Haus 

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Ausblick aus meinem Fenster

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Eine meiner besten Freundinnen: Jolee

 

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Sonnenuntergänge wie diese fast jeden Abend…

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Love my American life!

 

Update und „Human Rights Club“ Verlosung

Da ich ja mal wieder eine kleine Schreibpause eingelegt hatte, möchte ich in diesem Eintrag nun über die ganzen Veränderungen in meinem aktuellen Leben schreiben.

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Seit Anfang November hat sich das Wetter hier in Montana und vor allem rund um den Nationalpark stark verändert. Wir haben tagsüber Temperaturen bis zu -15 Grad und auch fast durchgängig Schnee. Obwohl ich echt überrascht war, hier schon so früh Schnee zu haben, gewöhne ich mich doch mittlerweile an die Temperaturen und vor allem die Landschaft ist wirklich wunderschön.

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Im Bezug auf die Sprache fühle ich mich auch um einiges sicherer als 4 Monate zuvor. Ich verstehe fast alles und kann mich auch normal mit Leuten unterhalten, obwohl ich mir sicher bin, dass ich noch einige Fehler beim Sprechen mache. Trotzdem denke ich meistens in Englisch und meine Träume bestehen auch aus einer Mischung aus Englisch und Deutsch. Ich glaube zwar nicht, dass ich mit einem perfekten Englisch wieder zurück nach Deutschland komme, aber ich habe jetzt auf jeden Fall einen starken Bezug zu der Sprache.

Meine Wochenenden hier verbringe ich meistens mit meiner Familie Zuhause. Wie wahrscheinlich in den meisten amerikanischen Familien, ist der Fernseher die meiste Zeit angeschaltet und das Wohnzimmer ist ein sehr zentraler Ort im Haus, aber ich unterhalte mich trotzdem wirklich viel mit meinen Gasteltern und ich kann auch sehr offen über verschiedene Sachen mit ihnen diskutieren. Da mein Gastvater nebenberuflich ein Fotograf ist, nimmt er mich auch manchmal auf seine Foto-Ausflüge mit oder bringt mir neue Sachen im Bezug auf Fotografie bei.

Auch im Bezug auf meine Familie hier hat sich einiges verändert. Vor drei Tagen haben meine Gasteltern nämlich noch ein weiteres Kind in unserer Familie aufgenommen. Sein Name ist Ron, er ist 12 Jahre und der leibliche Bruder meiner Gastschwester. Wie auch meine Gastschwester Uriah, ist er ein „Fosterchild“ (Pflegekind) und hat vorher in vielen verschiedenen Familien gelebt. Da es in seiner alten Familie einige Probleme gab, wurden meine Eltern hier nun gefragt, ob sie ihn aufnehmen wollen würden und da Ron und Uriah eine sehr enge Bindung hatten als sie jünger waren, haben meine Gasteltern letztendlich eingewilligt. Als meine Organisation mir damals beim Bewerbungsgespräch klar machen wollte, dass es gut möglich sein kann, dass man nicht in einer „Bilderbuchfamilie“ landen könnte, habe ich das um ehrlich zu sein erst mal nicht auf mich bezogen, da ich davon ausging, das einzige Kind hier in der Familie zu sein. Nun habe ich zwei Geschwister und auch einige Streitereien hier Zuhause, aber ich hoffe trotzdem, dass wir alle noch ein bisschen zusammen wachsen und eine „neue Familie“ werden.

1-img_2453.jpgLetzte Woche hat meine Familie leider auch ein Mitglied verloren: Der von meinem Dad über alles geliebte Kater Tazz ist am Mittwoch im Alter von 14 Jahren gestorben. Beide meine Gasteltern sind  immer noch echt traurig darüber und man merkt einfach, wie sehr die beiden alle ihre Haustiere lieben. Obwohl Katzen ja normalerweise nicht ganz so mein Fall sind, vermisse ich Tazz irgendwie auch im Moment, also er war immer der erste in meinem Zimmer der mir „hallo gesagt hat“, wenn ich von der Schule nach Hause gekommen bin oder mein „Kuscheltier“, wenn ich abends eingeschlafen bin.

Trotz der ganzen Veränderungen im Moment bereiten wir uns alle auf die Weihnachtszeit vor und ich bin schon echt auf mein amerikanisches Weihnachten gespannt!

(Falls irgendjemand Fragen oder Ideen hat über was ich noch ein bisschen ausführlicher schreiben soll, könnt ihr mir das gerne als Kommentar oder im Kontaktformular hinterlassen. Ich freue mich auch immer sehr über Feedback/Rückmeldungen zu meinen Beiträgen…)



 

Zum anderen bin ich im Moment sehr mit einer Verlosung für den „Human Rights Club“ beschäftigt. Im April gibt es nämlich eine Fahrt nach Washington DC in Kooperation mit der Sidwell Friends School, die für praxisorientierten Unterricht bekannt ist und als eine der besten Privatschulen in dieser Region gilt (weiter Informationen hier).

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Auf dem Programm für letztes Jahr stand zum Beispiel ein Besuch im weißen Haus mit anschließendem Gespräch mit Michelle Obama. Für diese Fahrt wird nun also im Moment fleißig Geld gesammelt, wie zum Beispiel durch das Betreiben eines kleinen Schul-Cafes oder im Moment einer Verlosung.

Viele meiner Familienmitglieder und Freunde der Familie haben diesbezüglich ja auch schon eine E-Mail von mir bekommen, aber auch hier auf meiner Website wollte ich diesbezüglich noch mal für das Kaufen von Losen werben:

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Verlost wird eine handgemachte Decke mit indianischen Motiven. Die Ziehung ist am 20. oder 21. Dezember, also jeder, der sich an der Verlosung beteiligt, hat eine Chance zu gewinnen.

Da wahrscheinlich nicht alle Leute aus dem Human Rights Club mitfahren dürfen, ist es für mich persönlich entscheidend, wie viele Lose ich verkaufe.

 

 

Ein Los wird für 4,25 € (5$) und fünf Lose für 17€ (20$) verkauft.

Auf folgendes Konto kann bis zum 19.12. überwiesen werden:

Kontoinhaber: Mayer
Kontonummer: DE41 5021 0212 1009 8301 93 
bei RaboDirect (BIC RABODEFFDIR)

Bitte im Betreff den Namen des Spenders und die Anzahl der Lose vermerken.

Ich freue mich über jede Unterstützung! Und vielen herzlichen Dank an die ganzen wundervollen Leute, die bis jetzt schon einige Lose gekauft haben!

Cheerleading

Seit Ende November hat nun die zweite Saison verschiedener Sportarten an meiner Highschool begonnen, also während der Winterzeit ist das Wrestling, Jungs-Basketball, Mädchen-Basketball und Cheerleading für die nächsten 3-4 Monate.

Da diese Sportarten sehr beliebt sind und wir viele gute Sportler in der Schule haben, gab es für jeden Sport sogenannte “Tryouts”. Jeder, der gerne in eine Mannschaft aufgenommen werden möchte, muss drei Tage lang an einem Probetraining und am Ende an einer Art Prüfung teilnehmen, wobei dann letztendlich die besten Leute ausgewählt werden.

Seitdem ich hier an der Highschool bin, haben wirklich viele meiner Freunde versucht mich zu überreden, dass ich Cheerleading mache, und da alle meine vier besten Freundinnen an den Tryouts teilgenommen haben, habe ich mich auch letztendlich überreden lassen.

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Über 50 Mädchen, von denen wirklich viele schon mindestens ein oder zwei Jahre zuvor gecheert haben, und ein Junge haben an den Tryouts teilgenommen und insgesamt gab es nur 28 Plätze zu vergeben. Nachdem wir drei Tage „Cheers“ und die Standard-Sachen fürs Cheerleading gelernt haben und uns einen eigenen kleinen Tanz ausdenken mussten, wurden wir am letzten Tag von Jurymitgliedern bewertet. Wie bei Cross-Country ist auch das Cheerleading-Team in Varsity, Junior-Varsity (JV) und Freshman (9. Klässler) unterteilt, wobei die ganzen erfahrenden Mädchen im Varsity Team cheeren dürfen. Ich bin „nur“ im JV Team, aber ich bin trotzdem wirklich glücklich, dass ich es ins Team geschafft habe.

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Ich habe jeden Tag nach der Schule Training für 2 Stunden, das heißt, dass ich immer bis mindestens 19:30 in der Schule bin. Neben Lauftraining und Workouts, lernen wir die verschiedenen Cheers für die Basketballspiele, aber auch das Dekorieren unserer Schule gehört zu einem unserer Aufgaben. Bevor eine Mannschaft zum Beispiel ein Auswärtsspiel hat, dekorieren wir die Schließfächer der Spieler und den Mannschaftsbus. Nächste Woche Dienstag (19.12.17) ist dann auch schon das erste Heim-Basketball Turnier in der Browning Highschool, also mein erster richtiger Einsatz als Cheerleader. Ich bin schon wirklich aufgeregt, aber ich habe auch echt viel Spaß mit den ganzen Mädchen, auch wenn es ab und zu den einen und anderen Zickenkrieg gibt…

High School Leben halt 🙂

Thanksgiving

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Am Donnerstag, den 23. November habe ich das erste Mal in meinem Leben “Thanksgiving” miterleben dürfen. In dieser Woche hatte ich nur am Montag und Dienstag Unterricht, also dann fünf Tage schulfrei.

Die Tage vor und nach “Thanksgiving” habe ich zwar größtenteils Zuhause mit meiner Familie vor dem Fernseher verbracht, da es draussen im Moment sehr kalt ist und man somit eigentlich nicht so richtig etwas unternehmen kann, aber ich habe die freie Zeit wirklich genießen können.

aa-img_2894.jpgDer Donnerstag, also der “Thanksgiving”-Tag, bestand zusammengefasst aus essen, essen und noch mehr essen. Ab 9 Uhr morgens hat mein Gastvater angefangen, das Abendessen zu kochen und es hat auch bis etwa 17 Uhr gedauert alles vorzubereiten. Standard gemäß gab es natürlich einen ganzen Truthahn, Kartoffelpüree, Schinken, Mais, und ein paar Soßen und andere Beilagen. Das Essen war wirklich gut, also wir alle haben wirklich viel und vor allem lange zusammen gegessen. Der Tag war eine gute Gelegenheit, um für bestimmte Dinge und Leute im Leben dankbar zu sein. Bevor meine Familie mit dem Essen angefangen hat, hat zum Beispiel jeder eine kleine Rede gehalten und sich bei den anderen für bestimmte Sachen bedankt. Ich hatte ein bisschen das Gefühl als ob Weihnachten ist, da insgesamt eine echt gute und entspannte Stimmung herrschte und es wirklich gut getan hat, diesen Tag mit meiner neuen Familie zu verbringen. Obwohl es manchmal mit meiner Gastschwester die einen oder anderen Probleme gibt, fühle ich mich in der Familie hier wirklich wohl und vor allem mit meinen Gasteltern verstehe ich mich super gut. Ich habe einfach mittlerweile das Gefühl, richtig angekommen zu sein und einfach eine zweite Familie in meinem Leben dazu gewonnen zu haben. Natürlich vermisse ich einige Leute aus Deutschland und vor allem Berlin, aber Montana ist zu einem zweiten tollen Zuhause geworden und ich bin wirklich glücklich darüber, hier zu sein.

Highschool

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Vor allem in der letzten Zeit habe ich darüber nachgedacht, was denn im Moment den größten Unterschied zu meinem Leben in Deutschland darstellt und ich glaube, dass das wirklich die Highschool hier ist. Ich weiß zwar, dass die Browning Highschool auch nochmal ein spezieller Fall hier in Montana ist und nicht jede Highschool in Amerika so aussieht, aber es ist schon ein sehr großer Unterschied zu dem, was ich aus Deutschland gewöhnt bin.

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Die Highschool ist mit einer deutschen Oberschule zu vergleichen, wobei allerdings nur insgesamt vier Jahrgänge, die in Freshman (9.Klasse), Sophomore (10.Klasse), Junior (11.Klasse) und Senior (12.Klasse) unterteilt sind, auf die Highschool gehen. Es ist außerdem in fast allen Kursen so, dass Schüler aus verschiedenen Jahrgängen zusammen Unterricht haben, da man auch nicht Unterricht in einer „Klasse“, sondern in jedem Kurs andere Mitschüler hat.

Außerdem ist es so, dass jeder Lehrer hier seinen eigenen Klassenraum hat, also nicht wie bei meiner Schule die Lehrer die Räume wechseln, sondern jede Stunde alle Schüler durch die Schule laufen müssen.

Viele Aufgaben werden digital gestellt und eigentlich jeder Lehrer benutzt sogenannte Smartboards. Auch die Noten werden fast täglich auf einem Programm aktualisiert, sodass sich sowohl die Schüler als auch die Eltern über die aktuellen Noten und auch die Anwesenheit informieren können. Ich habe wirklich in jedem Fach ein A (also vergleichbar mit einer 1) und in Mathe und Astronomie sogar mehr als 100%. Dazu muss man sagen, dass in keinem Unterricht die Mitarbeit bewertet wird und nur die schriftlichen Aufgaben gezählt werden. Fast jeder Lehrer gibt einem auch mehr als genügend Zeit, um die Aufgaben und meistens auch die „Hausaufgaben“ während der Unterrichtszeit zu beenden, also ich habe in den letzten drei Monaten weder ein einziges Mal irgendetwas zuhause lernen oder bearbeiten müssen. Das Hauptziel der Lehrer ist, ihre Schüler so gut es geht zu unterstützen und vor allem zum Arbeiten zu motivieren und die meisten Leute in der Schule sind schon mehr als froh darüber, wenn man überhaupt zum Unterricht erscheint.

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Während des Unterrichts verlassen dann auch viele Schüler den Klassenraum, weil sie meistens angeblich „auf die Toilette“ gehen wollen; die meiste verabreden sich aber mit anderen Leuten und verbringen dann zum Beispiel die Zeit zusammen in unserer Schulbibliothek.

Viele meiner Schultage sind außerdem verkürzte Tage, weil andauernd irgendeine extra Veranstaltung in unserer Schule stattfindet, wie zum Beispiel der „Cat and Griz Day“ letzte Woche. Die Football-Teams der zwei großen Universitäten hier in Montana haben nämlich ein Mal im Jahr ein Spiel gegeneinander und da sich die meisten Leute jeweils einem Team angehörig fühlen, gab es dann in der Schule einen Tag vorher ein „Battle“ zwischen den beiden Fanteams, also es wurden zum Beispiel wieder verschiedene Spiele gespielt.

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Insgesamt habe ich das Gefühl, dass in der Browning Highschool alles eher „mehr auf Spaß am Lernen“ ausgelegt ist und alle Leute viel persönlicher miteinander umgehen. Meine Lehrer erzählen mir zum Beispiel jeden Montag, was sie am Wochenende gemacht haben oder zeigen mir Bilder von ihren Familien.

Ich werde hier oft gefragt, ob ich meine deutsche Schule oder die Highschool mehr mag: Ich glaube, dass es wirklich sehr schön und vor allem entspannt ist, ein Jahr in eine Schule wie hier zu gehen, aber auf Dauer (also mehr als ein Jahr) könnte ich das glaube ich nicht. Ich frage mich jetzt schon jeden Tag, warum ich überhaupt zur Schule gehen soll und die meiste Zeit fühlt sich doch eher wie Zeitverschwendung an.

Ich hoffe einfach, dass ich mich gut an das deutsche Schulsystem gewöhne, wenn ich wieder zurück bin und wirklich etwas lernen und für die Schule machen muss…

Halloween

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Als nächstes größeres Ereignis hier in Amerika durfte ich Halloween miterleben. Aus Deutschland bin ich ja eher gewöhnt, dass jüngere Kinder sich verkleiden und dann mit „Süßes oder Saures“ um die Häuser ziehen. Hier in meiner Region ist Halloween aber eher eine Sache, an der vor allem Jugendliche teilnehmen. Die Hauptattraktionen sind die sogenannten „Haunted Houses“ (also Gruselhäuser) die von verschiedenen Leuten dekoriert werden.

 

 

Da eine meiner besten Freundinnen ein altes Haus hier in meinem Dorf besitzt und sie Vorstand meines Jahrganges und dementsprechend verantwortlich fürs Geld sammeln ist, habe ich dann schon 4 Tage vor Halloween angefangen, ihr beim Dekorieren zu helfen. Das Haus, welches ein ehemaliges Hotel war, ist seit über 5 Jahren nicht mehr in Benutzung und schon ohne dass man irgendetwas dekoriert hat, wäre ich da zum Beispiel niemals freiwillig reingegangen…

Jeder Raum wurde von uns zu einem anderen Thema gestaltet und am Ende hatten wir dann insgesamt 7 Räume, die mit Fake-Blut, Clownsmasken oder zum Beispiel Spinnennetzen dekoriert waren.

img_2450.jpgMit Hilfe von etwa 20 Leuten aus unserem Jahrgang, die sich als Schauspieler bereit erklärt haben, hat das Haus dem Junior Jahrgang an nur 3 Tagen mehr als 800$ eingebracht und es hat wirklich sehr viel Spaß gemacht, vor allem viele Erwachsene mit Kettensägen schreiend aus diesem Haus zu jagen.

 

Ich habe leider vergessen, ein paar der Räume zu fotografieren, aber vielleicht kann man auf diesem Bild ja ein bisschen sehen, wie alt und kaputt das Haus an sich schon aussieht:

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Cross-Country Ende

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Ja, ich schreibe mal wieder etwas sehr zeitverzögert, aber besser spät als nie, richtig?

Also wie die Überschrift ja schon sagt, ist meine Cross-Country Karriere auch schon wieder vorbei und um ehrlich zu sein, bin ich wirklich traurig darüber. Ich habe echt viel Spaß daran gefunden, jeden Tag Sport zu machen und ich bin vor allem mit dem Team wirklich zusammengewachsen. Es verbindet halt einfach, wenn man jeden Tag Zeit zusammen verbringt und vor allem viel im Staat zusammen herumreist.

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Ich hatte insgesamt sechs Wettkämpfe, die jeweils in verschiedenen Orten in Montana stattgefunden haben und für die meisten Wettkämpfe mussten wir vorher und nachher erstmal 3-5 Stunden mit unserem Schul-Wettkampf-Bus fahren. Insgesamt drei Mal sind wir auch mit dem kompletten Team über Nacht in einem Hotel geblieben, also ich hatte echt immer ganz gut etwas zu tun an meinen Wochenenden.

bildschirmfoto-2017-11-08-um-19-30-01.pngWie bei jeder Sportart in einer amerikanischen Highschool, ist auch das Cross-Country Team in zwei Untergruppen unterteilt: Varsity und Junior-Varsity (JV). Im Varsity Team sind die jeweils 7 besten weiblichen und die 7 besten männlichen Läufer, wobei der Rest dann im JV Team ist. Nur die Varsity Läufer nehmen dann am Ende am „alles entscheidenen“ Wettkampf teil, der hier „State“ genannt wird, also dort geht es dann darum, die Siegermannschaften des gesamten Staates also aus Montana zu finden.

Da ich ja vor allem am Anfang echt nicht trainiert war und ich auch erst 2 Wochen später als alle anderen Läufer im Team anfangen konnte, bin ich die kompletten zwei Monate im JV Team gelaufen. Somit war ich mir eigentlich sicher, dass die „Divisionals“  (Qualifizierungswettkampf für „State“) mein letzter Wettkampf sein wird, wobei ich mich da aber dann getäuscht habe.

Bei dem Wettkampf in Frenchtown bin ich nämlich als Erste für unser Team in JV ins Ziel gekommen und habe mich auch in meiner sonstigen Zeit um mehr als drei Minuten verbessert. Leider musste dann drei Tage vor „State“ eine sehr gute Läuferin und vor allem eine sehr gute Freundin von mir die Schule verlassen, da sie sehr kurzfristig umgezogen ist, was dann allerdings bedeutete, dass ich sozusagen auf der Liste die nächste war und somit ins Varsity Team gerückt bin.

Für uns 14 Läufer hieß es dann an einem Freitag: „Let’s go to State!“ und die Cheerleader in unserer Schule haben unseren Wettkampfbus dekoriert, also zum Beispiel die Scheiben mit unseren Namen bemalt.Wir sind dann in die Staatshauptstadt Helena gefahren und haben dort dann wieder übernachtet. Am Samstag ging es dann auch schon echt früh auf den Golfplatz, wo wir dann laufen mussten und es war echt ein gutes Gefühl, gegen die besten Läuferinnen aus Montana laufen zu können. Unser Team hat zwar nicht ganz so gut abgeschnitten, aber wir alle haben unser bestes gegeben und sind nach 5 Kilometern halbtot im Ziel angekommen.

IMG_2683Letzte Woche, also etwa 3 Wochen nach unserem letzten Training, gab es dann auch noch eine „Award“-Veranstaltung in der Schule. Das ganze Team hat sich nochmal zusammengefunden und unsere Coaches haben verschiedene Urkunden und Auszeichnungen vergeben. In den meisten amerikanischen Higschools gibt es nämlich die sogenannten „Letterman Jackets“, die Engagement in der Schule und Zugehörigkeit zu einer Schule ausdrücken. Auf diesen Jacken befindet sich auf der Vorderseite immer ein Buchstabe, der gewöhnlich der Anfangsbuchstabe der Schule ist. Diesen Buchstaben bekommt man von der Schule zum Beispiel überreicht, wenn man im Varsity Team einer Sportmannschaft war. Ich war zwar nur für einen Wettkampf Varsity, aber da ich mich in der Zeit um mehr als 3 Minuten in meiner Laufzeit verbessert habe und die Coaches sehr überzeugt von meinem Laufwillen waren, habe ich also letzte Woche auch „gelettert“. Zusätzlich habe ich dann sogar noch einen Award als „most improved female“ bekommen, also sowohl meine ganzen Teammitglieder als auch meine Gasteltern waren echt stolz auf mich.

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Ich bin wirklich traurig darüber, dass das sowohl mein erstes, aber auch letztes Cross-Country Jahr war und ich bin mir sicher, dass ich den Sport sehr vermissen werde, wenn ich zurück in Deutschland bin.

Sportteams sind echt etwas, was deutsche Schulen auch mal einführen könnten…

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Homecoming

Vom 02.10.- 06.10.17 hatten wir in unserer Schule die sogenannte Homecoming-Week oder auch Spirit-Week. Dafür wurde die komplette Schule dekoriert, also jeder Jahrgang hat einen bestimmten Abschnitt von einem Gang oder anderen Bereich der Schule zugeteilt bekommen, um den man sich dann kümmern musste. Ich habe leider vergessen, ein paar Fotos zu machen, aber in den Gängen wurden zum Beispiel die Lichter mit buntem Papier abgeklebt, sodass jeder Gang seine eigene Farbe hatte und ansonsten wurden zum Beispiel Luftballons oder Plakate mit Sprüchen oder Bilder unserer Schule aufgehängt.

Außerdem hatten wir für jeden Tag ein anderes Kleidungs-Motto (Mismatched, Pyjama, Crazy Hair, Tiedy/Neon und Schulfarben rot-schwarz-weiß), wobei nur sehr wenige Leute in meiner Schule teilgenommen haben. Mein Gastvater war aber in dieser Woche sehr motiviert und hat mich jeden Tag überredet, da mitzumachen, also ich hatte dann für einen Tag ein anderes “Kostüm”.

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Am Dienstag und Mittwoch gab es dann auch verkürzten Unterricht und jeweils anschließend an den Unterricht eine “Assembly” (also Veranstaltung) in unserer Sporthalle, bei denen verschiedene Spiele gespielt wurden und das Ziel war, schon mal auf das finale Football-Spiel am Freitag vorzubereiten.

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Am Donnerstag fand dann ein Volleyballspiel in unserer Schule statt, bei dem mehr Leute als sonst üblich da waren und generell hat man in der gesamten Woche etwas mehr von diesem amerikanischen Schoolspirit gespürt.

Als Highlight gab es dann abends in Browning das Bonfire, also ein riesiges Lagerfeuer, bei dem der Großteil der Schüler und gefühlt auch der Rest von Browning da war. Ich war mit ein paar Freundinnen aus meinem Cross-Country Team dort und es war echt eine sehr gute Stimmung mit viel Musik und vor allem Motivation für das Footballspiel am nächsten Tag.

 

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Freitag hatte ich dann nur für zwei Stunden Unterricht, wobei eigentlich sogar in diesen zwei Stunden jeder noch hektisch irgendetwas zu erledigen hatte und die meisten Leute ihre Anhänger für die Parade am Nachmittag fertig gestellt haben. Wie jedes Sportteam, hatte auch mein Cross-Country Team einen Truck und einen Anhänger in der Parade, die ab 12 Uhr, ähnlich wie unsere Karnevalsumzüge mit Süßigkeiten in die Menschenmenge werfen, durch ganz Browning startete. Dazu muss man zwar sagen, dass es hier nicht ganz so viele Menschen gibt (also ich sollte vielleicht nicht von Menschenmengen reden), aber wirklich fast jeder hier hat an der Parade teilgenommen.

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Bis abends zum Footballspiel habe ich dann meine Zeit mit ein paar Freundinnen aus meinem Team verbracht, indem wir T-Shirts für unser Football Team bemalt und “Röcke” in unseren Schulfarben gebastelt haben. Dann ging es auch schon mit dem Footballspiel los und wie zu erwarten war, waren echt super viele Leute zum Anfeuern dort. Zum ersten Mal seit 10 Jahren haben die Browning Indians sogar das Homecoming-Spiel gewonnen und das ganze Anfeuern hat sich gelohnt.

 

Direkt im Anschluss sind dann die meisten Leute zum “Homecoming-Dance” gegangen, was sozusagen einfach eine kleine Party nur für unsere Highschool war und obwohl der Tag echt anstrengend war, hat das auch echt nochmal Spaß gemacht.

Footballspiel und Cross-Country

Jetzt ist zwar mein erstes Footballspiel auch schon wieder ein paar Wochen her, aber ich dachte, dass ich vielleicht darüber auch noch kurz etwas schreiben kann.

Soweit ich bis jetzt mitbekommen habe, finden die Heim-Footballspiele generell immer Freitag oder Samstag abends statt, also in meinem Fall direkt nach meinem Sporttraining.

Weil ich zusammen mit einer Freundin dahin bin, die allerdings eine Cheerleaderin ist, war ich schon eine Stunde vor Spielbeginn dort und wurde dann auch gleich eingesetzt, um im Kiosk mitzuhelfen. Dort habe ich dann etwa zwei Stunden während des Spiels mitgeholfen, was aber auch gar nicht so schlecht war, da es da wenigstens ein bisschen wärmer als für die ganzen anderen Leute draußen war. An diesem Tag hatten wir nämlich dann ab ca. 19 Uhr -4 Grad und auch schon relativ viel Schnee.

Ich habe dann etwa die letzten 30 Minuten wirklich dem Spiel zugeguckt, und wie man es vielleicht aus typisch-amerikanischen Highschoolfilmen kennt, ist echt eine sehr gute Stimmung. Es gibt so ca. 2-3 Leute, die die ganzen “Cheer-Sprüche” anleiten und wenn man dann im richtigen Abschnitt der Tribüne sitzt, ist es echt ganz lustig.

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Unser Team hat dann sogar an diesem Abend mit einem relativ hohen Punktestand gewonnen, was für unsere Browning Indians etwas eher neues ist und wie ich später erfahren habe, hatten wir seit 5 Jahren nicht mehr so einen hohen Punktestand. Nach dem Spiel ist es dann üblich, dass jeder auf das Spielfeld stürmt und es werden Bilder zusammen mit den Spielern aber auch vor allem mit unseren Cheerleadern gemacht. War auf jeden Fall ein schöner Abend und ein sehr gutes Spiel.

 

 

 

 


 

Auch Cross-Country macht mir immer noch echt viel Spaß und ich habe auch das Gefühl, dass ich langsam besser bzw. trainierter werde. Das Team ist wirklich super cool und ich habe schon so viele neue Leute gefunden, mit denen ich gerne Zeit verbringe und mit denen es wirklich Spaß macht, draußen zu trainieren, auch wenn es regnet und wir nur 2-3 Grad haben.

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Mein erster Wettkampf fand in Havre statt, was ungefähr 3 Stunden von meiner Highschool entfernt ist. Es war echt nochmal ein echt anderes Gefühl gegen etwa 100 anderen Läufern zu laufen, aber es war wirklich eine gute Erfahrung und ich freue mich schon auf die nächsten Wochen.

 

Erster Monat

Heute ist es jetzt schon genau einen Monat her, dass ich hier angekommen bin und die Zeit vergeht ganz schön schnell für mich.

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Ich komme immer noch sehr gut mit meiner Gastfamilie klar und auch in der Schule ist alles in Ordnung. Mein Tag besteht eigentlich immer daraus, dass ich morgens als Erste aus der Familie das Haus verlasse, um mit dem Schulbus zur Schule zu fahren. Dann habe ich Unterricht bis 15:15 Uhr und danach “Cross Country” Training. Seit zwei Wochen bin ich jetzt schon im Team und wir haben jeden Tag nach der Schule für 1,5 Stunden Training. Das Team hat ein paar echt gute Läufer und obwohl es wirklich jedes Mal sehr anstrengend für mich ist, macht es doch eigentlich meistens Spaß, da alle irgendwie gute Laune haben und sich gegenseitig motivieren. Morgen habe ich dann auch schon meinen ersten Wettkampf und in den nächsten 6 Wochen jeweils 1-2 Rennen wöchentlich. Im Moment bin ich echt noch nicht so gut, aber das wird sich jetzt hoffentlich in der nächsten Zeit ein bisschen ändern.

Da nach Trainingsende kein Schulbus mehr fährt, müssen meine Gasteltern mich jeden Tag mit dem Auto von der Schule abholen, also ich bin meistens gegen 18 Uhr dann erst wieder Zuhause. (Habe deswegen in den letzten Wochen nicht richtig Zeit gehabt, neue Blogeinträge zu schreiben 🙂 )

Der Unterrichtsstil ist immer noch nicht anders, als ich es schon in meinen vorherigen Beiträgen beschrieben habe, und nur in Mathe, Englisch und Current Events machen wir Unterricht, wie man es vielleicht von Deutschland gewöhnt ist. In diesen drei Fächern habe ich auch Lehrer, die ursprünglich nicht aus Browning und Umgebung kommen, also keine Einheimischen sind. Ich weiß nicht genau woran es liegt, dass die einheimischen Lehrer sehr entspannten “Unterricht” machen, aber soweit ich gehört habe, war das hier in dieser Schule schon immer so.

Bis jetzt war ich auch schon bei zwei Volleyballspielen meiner Schule, die wir leider beide verloren haben, und heute Abend gehe ich zu meinem ersten Footballspiel hier. Es ist schon immer eine ganz gute Stimmung in der Halle und es sind immer relativ viele Schüler da, die die Teams unterstützen.

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Das Wetter hier hat sich nun wirklich sehr stark verändert und im Moment haben wir meistens tagsüber 0-3 Grad. Es regnet und schneit in der letzten Zeit relativ häufig, aber wenigstens ist der ganze Rauch von den Waldbränden weggezogen, so dass man draußen wieder richtig atmen kann. Das Training draußen macht zwar bei so einem Wetter nicht ganz so viel Spaß, aber es ist trotzdem irgendwie lustig im Matsch draußen joggen zu gehen.

In der Schule bin ich immer noch für alle das „German girl“, obwohl niemand wirklich weiß, wo Deutschland liegt. Ich werde regelmäßig gefragt, wie denn die deutsche Schrift aussieht, ob ich mit einem Boot in die USA gefahren bin und ob ich denn Deutsch sprechen kann. Langsam gewöhne ich mich an die Fragen, aber es ist doch etwas komisch, dass die Leute hier kaum Ahnung haben, was so in der Welt passiert.

Ansonsten habe ich vor allem sehr viel Kontakt zu den drei Mädchen Lauryn, Sequoyah und TaMeika, mit denen ich immer meine Pausen verbringe oder zum Beispiel gestern Abend essen war. Es ist zwar schon eine große Umstellung, wenn man alle Personen neu kennenlernen muss und niemand „Vertrauten“ hat, aber ich fühle mich trotzdem sehr wohl hier.

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